Hey ihr Lieben,

vor der Buchmesse stand für mich auch noch eine Lesung an. Ach ja. Ich bin dieses Jahr mal wieder in Frankfurt. Aber zurück zur Lesung von Markus Berges. Sein Buch habe ich euch ja hier schon rezensiert. Da ich beim Lesen nicht ganz zu 100% im Buch drin war, wollte ich wissen, wie Markus Berges sein eigenes, fast autobiographisches Buch selber vorliest. Zur Moderation war der Kölner Stadtanzeiger mit dabei.

Irre Wolken mit Markus Berges

Wir befinden uns im Kölner Literaturhaus, was wirklich eine wunderschöne Location für alle Lesungen ist. Berges liest und beantwortet Fragen immer abwechselnd. Wir kehren zurück in die 80er Jahre und erfahren viel Privates und viel über das Schreiben der Bücher. Es war eine kleine, intime Veranstaltung. Mit Wein oder Wasser konnte man Markus Berges sehr gut lauschen.

Eigentlich wollte Berges gar kein autobiographisches Buch schreiben. Sein Verleger hat ihm dazu geraten und da dieser “ein toller Typ ist”, wie Berges sagt, haben wir nun Irre Wolken. Danke an den Verleger an dieser Stelle. Irre Wolken spielt 1986. Und zwar bevor ich überhaupt geboren wurde. Zur Zeit von Tschernobyl, was ja ein paar Wochen vor meinem Geburtstag war. Diese Stimmung hat Berges sehr gut eingefangen. Mit Hilfe von Freunden. Vieles war ihm selber nicht mehr im Gedächtnis, was ich schon interessant fand. Solche Erfahrungen, dachte ich, bleiben prägnant im Gehirn. Aber so ist es in diesem Fall definitiv nicht.

Leben, Liebe, Psychosen

Der Protagonist ist ja noch in seinen Teenagerjahren und genau dort hat sich Berges die Hilfe geholt. Irgendwie basiert “Kuli”, unser Protagonist, natürlich auf dem Autor, aber Freunde haben ein ganz anderes Bild von ihm, als Berges selber. Auch das ist sehr interessant. Wir begleiten Kuli gemeinsam mit der Stimme von Berges in den Alltag der Psychiatrie und hier glänzt der Autor. Eine sehr angenehme Stimme, die auch alles so betont, wie es sein sollte. Die Stimme, die Betonung, der Blick in den Zuschauerraum. All das hat für mich das Buch lebendig gemacht und somit noch einen großen Ticken besser, als beim Lesen selber. Darüber bin ich sehr froh.

Berges ist ein absolut sympathischer Mensch auf der Bühne. Mit einer eigenwilligen Schreibweise, aber als Kölner weiß man das. Seine Band Erdmöbel hat auch eigenwillige Texte. Es hat wirklich unheimlich Spaß gemacht zu lauschen. Und auch zu lernen und der Beantwortung der Fragen zu zu hören. Solltet ihr also mal Lust auf einen etwas anderen Roman haben oder einen etwas anderen Autor kennenlernen wollen, empfehle ich ganz klar Markus Berges.