Guten Morgen ihr Lieben,
Samstag heißt wieder mal Interviewzeit und heute sogar ganz exklusiv. Die tolle Nathi A. Grey gehört zu meinen Freunden und meinem Blogteam und nach einem realtiv großen Plagiatsskandal Anfang des Jahres, schreibt sie nun endlich an ihrem eigenen Buch. Im Januar wurde nämlich eine FanFiction von ihr geklaut und als Buch veröffentlicht, obwohl sie das gar nicht erlaubt hat. Furchtbare Situation wenn ihr mich fragt und ich bin froh, dass sie nun doch den Mut hat, weiter zu schreiben. Ganz exklusiv für euch, hat sie nun die 8 Fragen beantwortet UND ihr bekommt einen kleinen Ausschnitt ihres Buchs zu lesen. Ist das nicht genial? Ich finde es absolut Wahnsinnig! Also freut euch mit mir und viel Spaß.
8 Fragen an Nathi A. Grey
- Beschreibe dich in 5 Worten
Mich in fünf Worten? Ich bin Autor! Wie soll das gehen?
Aber ich versuche es gern..
Temperamentvoll, Ehrlich, Träumerin, durchgeknallt und verletzlich.
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Beschreibe dein aktuelles Buch in 3 Sätzen oder weniger.
3 Sätze: Manchmal hält man an etwas fest, weil es die Gewohnheit ist. Veränderungen sind angsteinflößend und einschüchternd, aber sie kitzeln das Beste aus dir heraus. Wenn du eine Person, der du vertraust, an deiner Seite hast, die nicht minder gebrochen ist als du.
3 Worte: Unfassbar viel Gefühl.
In einem Wort: Tinney.
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Mit welchem deiner Protagonisten würdest du nicht auf einer einsamen Insel stranden und warum nicht?
Auch einfach: Lainey. Ich mag Lainey unheimlich gerne, aber Lainey ist mir in vielerlei Hinsicht zu… kompliziert. Ich würde mit ihr auf einer einsamen Insel durch drehen. -
Wärst du gerne einer deiner Charaktere, wenn ja welcher und warum?
Bisher habe ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht, aber ich glaube, dass in jedem Charakter, welchen wir schreiben, immer etwas von einem selbst drin steckt. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich Leah aus „Winterabend“ wählen. Sie ist irgendwie meine Antagonistin, aber trotzdem habe ich sie unglaublich ins Herz geschlossen. Wobei Leah auch nicht von mir alleine erschaffen wurde. Credit goes zu Mik. -
Wenn du nicht schreiben könntest, wie würdest du dich anderweitig (kreativ) ausleben?
Ich hatte lange Zeit das Problem, dass ich keine Worte finden konnte. Daher habe ich mich kreativ mit der Videobearbeitung und dem Graphic Design auseinander gesetzt. Ich bin auch „recht erfolgreich“ damit. Auf YouTube habe ich mir eine kleine Fanbase mit meinen Fanvids aufgebaut. -
Das Autorenleben ist….?
Anstrengend. Charaktere und Ideen sind wie kleine Kinder. Sie wollen viel Aufmerksamkeit. Aber sie bringen dich genauso zum Lachen und machen dich glücklich. Ich würde es nicht aufgeben. -
Wärst du lieber ein Löwe in der Savanne oder ein Delfin im Meer?
Delfin im Meer. -
Jetzt darfst du noch sagen was du schon immer mal loswerden wolltest – egal was:
Wenn du durch die Hölle gehst, ob mental, in deinem Buch, in deiner Situation oder Ähnliches, geh einfach weiter. Irgendwann, da wird der Widerstand schwächer – und du immer stärker.
So und nun kommen wir zum wohl besten Teil! Auch wenn Nathi bestimmt noch ein Jahr an diesem Buch schreiben wird – sie hat ja auch noch einen normalen Job, gibt es heute für euch eine Leseprobe!
Sie zog sich gerade die Kopfhörer aus den Ohren und stoppte das Lied, als sie das Wohnzimmer betrat und Timo gedankenverloren auf der Couch sitzen sah. Er hatte den Kopf auf seinen Händen abgestützt und starrte stupide nach draußen. Schnell glitt ihr Blick auf das Display ihre Smartphones und ein leiser Seufzer drang über ihre Lippen.
War es wieder diese Zeit des Jahres? War wirklich wieder ein Jahr vergangen? 12 Monate? 52 Wochen? War es wirklich wieder soweit, dass dieser Tag gekommen war?
Seit drei Jahren spielten sie das gleiche Spielchen jedes Jahr. Eigentlich schon früher. Es fing alles damit an, dass sich zwei gebrochene Seelen gefunden hatten und nicht widererwarten ineinander verliebt hatten, sondern sich eine tiefe Freundschaft entwickelt hatte.
Leah schlüpfte aus ihren Schuhen und schmiss die Jacke achtlos auf den Couchsessel, ehe sie sich neben Timo setzte und die Knie anzog. Schweigend sah sie ihren Freund an und schlang ihre Arme um die Knie und legte den Kopf darauf ab.
»Hast du ihr geschrieben?«, wollte sie leise von Timo wissen und übersah das klägliche Nicken beinahe, weil es kaum vorhanden war. »Wieder mit einer Karte im Anhang?«
Langsam drehte er seinen Kopf zu ihr und sah sie mit ausdrucklosen, braunen Augen an. In diesem Moment traf kühles, abgestumpftes Braun auf haselnussbraune Augen, die voller Wärme strahlten – wenn man sie nicht kannte und nicht wusste, was sich dahinter verbarg.
»Wie jedes Jahr«, antwortete er und wandte den Blick wieder ab. »Vielleicht wird sie ja dieses Mal reagieren.«
Stille breitete sich über ihnen aus, wie ein dichter Nebel, der langsam die Sicht schwinden ließ, wenn man nur eine Minute nicht aufpasste. Lainey war damals in ebenso einem Nebel verschwunden und seitdem nicht mehr aufgetaucht. Das Einzige, was an ihre Existenz erinnerte, war die kleine Spieluhr, die verstaubt im Wohnzimmerschrank stand und seit 3 Jahren keines Blicks mehr gewürdigt wurde. Das letzte Mal, als sie gespielt wurde, war es ein eisigkalter Winterabend gewesen. Die Melodie der Spieluhr war leise im Hintergrund zu hören gewesen, während sie sich mit dem Knistern des Kaminfeuers vermischte und man nichts anderes hören konnte – bis Timos Herz in tausend Scherben zerbrochen war und die Spieluhr schlagartig verstummt war.
Klingt das nicht toll? Ich bin definitiv schon sehr gespannt auf dieses Buch. Wie seht ihr das? Gebt ihr Nathi als Self Publisherin eine Chance?