Constantin Film

Rat Pack Filmproduktion in Co Produktion mit RTL Television und in Zusammenarbeit mit bumm film.

Mit Lilian Prent, Jan Josef Liefers, Esther Schweins, Christoph Maria Herbst, Eva Habermann, Alex Simon u.v.a

Regie: Tommy Krappweis
Drehbuch: Tommy Krappweis und Sebastian B. Voss
Produzent: Christian Becker


Nach dem Roman “Mara und der Feuerbringer”

Erscheinungsdatum: 2. April 2015
FSK 6



Fantasy und Humor.

Diese beiden Worte beschreiben Mara und der Feuerbringer. Tommy Krappweis hat mit der Leinwandadaption seines Buchs einen absoluten Volltreffer gelandet. Überraschungen an jeder Ecke, sehr gute Witze, wissenschaftlich fundiert. Er entführt uns hier in die Welt der nordisch-germanischen Gottheiten und wirft ein neues, modernes Licht auf die alten Götter und Halbgötter. 

Wenn die Mara genervt ist, kommt der Charm raus.


Jetzt, da das Buch endlich, nach langer, langer Zeit im Kino zu sehen sein wird, kann ich euch eins sagen: Es ist anders als erwartet. Es ist besser als erwartet. Es hat mich in der Tat… Sprachlos gemacht! 

Immer wieder habe ich im Kino gelacht. Wenn es Szenen gab, wo ich Lilian Prent ihre schauspielerische Leistung nicht ganz abgekauft habe, hat sie es in der nächsten sofort mit einem guten Witz wieder gut gemacht. Tommy hat mir übrigens erzählt, dass genau das so geplant war. Er wollte keine perfekte Schauspielerin für Mara- perfekt im Sinne von “Sie kann alles, hat alles gelernt und man sieht, dass sie eine Ausbildung absolviert hat”. Er wollte wirklich ein tollpatschiges Mädchen von nebenan und das ist Lilian Prent in der Tat. Wobei sie im realen Leben nicht tollpatschig ist, soweit mir Tommy das erzählt hat. Natürlich fällt auf, dass sie neben Jan Joseph Liefers noch eine Anfängerin ist, aber da Mara ja selber erst am Anfang ihrer Seherinen-Karriere steht, passt es wieder. Vorallem in den Szenen mit ihrer Mutter, gespielt von Esther Schweins, wenn Mara besonders genervt ist, habe ich mit ihr gefühlt und gelitten. Wer würde schon gerne auf einer CD liegen und komische Gefäße auf dem Rücken stehen haben?


Besonders beeindruckt hat mich auch das CG in diesem Film. Ich weiß zum Beispiel, dass die Feuerhöhle des Feuerbringers in Köln-Ossendorf vor einem Green Screen entstanden ist. Dafür wurden jede Menge Vulkansteine angeschafft und Felsen aus Styropor geformt. Auf den wenigen Setbildern hatte ich dann wirklich bedenken. Denn mit dem grünen Hintergrund sahen sie einfach unglaublich unecht aus. Aber im Film sehen sie echt aus. Sehr echt sogar. Schon als ich im Buch das Wort “Lindwurm” gelesen habe, bestand bei mir alles aus Fragezeichen. Und jetzt mal ganz unter uns: Die Fragezeichen sind nun weg, nachdem ich den Lindwurm auf der Leinwand gesehen habe, weiß ich genau, wie ich mir so ein Viehch vorstellen muss. Nicht, dass ich das gerne in Real sehen würde. Nee, danke. Das überlass ich dann den Schauspielern gerne selber. Im Film befinden sich übrigens 600+ Effekte. Der Wahnsinn oder?

Mimik und all das…

Wer mich schauspielerisch absolut überzeugt hat, ist Christoph Maria Herbst. Ich mochte ihn schon vor diesem Film, aber seine Leistung hier ist wohl einmalig. Er hat in einem Interview mal gesagt: “Im Drehbuch las sich die Rolle angenehmer, als sie am Ende zu spielen war. Ich lag immer in der Waagerechten und war mit den Gedärmen von Lokis Söhnen gefesselt. Deshalb konnte ich nicht auf große Gesten setzen. Mir blieb nur die Mimik und all das, was meine Stimme hergab.”

Ein echter wahrer Held

Nicht nur der schon recht bekannte Song von Tommy Krappweis, seiner Band Harpo Speaks und der Stimme von Thomas Lindner befindet sich im Abspann, auch Richard Wagner, der ja den Loge quasi ins Leben gerufen hat und nun auch dessen Musik inspirierte. Trommeln, Saiteninstrumente und Knochenflöten aus der Wikingerzeit kamen auch zum Einsatz. Die reale Welt in der Mara lebt wird von modernerer Musik begleitet, wohingegen Wagner in den Fantasybereichen zum Einsatz kommt. Außerdem haben Tommy und Thomas Lindner, der Leadsänger der Mittelalter Rockband Schandmaul, die ihr vielleicht sogar kennt, an altnordischen Texten gearbeitet, die Schandmaul nun auch noch vor Kinostart aufnehmen will. Samt Musikvideo. Also auch was neues für Schandmaul Fans hier mit diesem tollen Film. Ich würde euch ja nun gerne ein offiizielles Video zu “Ein echter wahrer Held” zeigen… Aber es gibt keins. Noch nicht. Was machen wir denn da? Ich zeig euch einfach die GamesCom Version! Übrigens gibt es den Song auch zu kaufen 😉


Es fehlt so gut wie nichts

Im Film selber fehlen gar nicht soviele Szenen wie man vermuten möchte. Ein paar konnten nicht so umgesetzt werden, wie sie im Buch waren, hatten im Film aber trotzdem ihre volle Wirkung. Das ein oder andere kam nicht drin vor, hat aber nicht gefehlt. Auch Nicht-Mara-Kenner können mit diesem Film viel anfangen, ihm folgen und sich in diese wunderbare Welt entführen lassen. Ich sage ganz klar: Geht im April ins Kino! Ihr werdet es nicht bereuen! Warum sage ich das, nachdem doch die deutschen Buchverfilmungen in den letzten Jahren alles andere als berauschend waren? Weil Tommy Krappweis mit diesem Film wirklich ein wahres, absolut geniales Abenteuer geschaffen hat, dass jede andere deutsche Fantasyverfilmung in den Schatten stellt und dazu noch Witz und Charm beweist.

Wie fand ein Nicht-Mara Kenner den Film?
– Die Mo erzählt aus dem Kinosaal –

Ich bin eigentlich kein großer Fan von deutschen Kinofilmen. Doch als Anna mich gefragt hat, ob ich Lust hätte mit ihr ´Mara und Der Feuerbringer´ zu schauen, war ich dabei. Warum? Ehrlich gesagt… Keine Ahnung. Ich kenne weder das Buch, noch kenne ich die Geschichte worum es wirklich geht. Ich war also blind, als ich in dieses Kino ging. Natürlich kannte ich Tommy & Co. von so einigen Conventions, auch wusste ich das es ´Mara´ gibt, aber irgendwie konnte ich mich nicht wirklich überwinden das Buch zu kaufen oder es mir von meinen Freunden zu leihen und ich glaube, dass war auch gut so, denn so konnte ich unvoreingenommen den Film schauen und war nicht dazu geneigt, ihn dauernd mit dem Buch zu vergleichen.

Mara erinnert mich irgendwie an Peter Parker. Außenseiter mit Superkräften. Auch wenn Lilian Prent mich nicht ganz überzeugen konnte, fand ich die lockere und teilweiße sarkastische Art, lustig. Man merkt ihr noch an, das sie in den Kinderschuhen steckt, denn gegenüber Jan Josef Liefers und Christoph Maria Herbst muss sie noch etwas lernen. Ich für meinen Geschmack würde die Geschichte zwar nicht auf FSK6 stufen, sondern doch ehr auf 12. Da viele Informationen auf die Kleinen einprasseln, die sie meinen erachtens gar nicht oder nur teils verarbeiten können. Welche(r) 6 Jährige weiß schon was über die Mythen der Götter und kann dies auch noch behalten?

Doch im großen und ganzen fand ich die Umsetzung gut gelungen. Im Gegensatz zu anderen deutschen Filmen, die ich bisher schon gesehen habe, habe ich mich bei Mara nicht gelangweilt. Wenn ich eine Schulnote für Mara und der Feuerbringer geben müsste, dann wäre es eine ´2,5 ´.

Fortsetzung? Ja, bitte!





Copyright: Original Artwork zeichenpool, Mara Memes: Wolfgang Fröhlich. Mehr findet ihr hier
Und nun… In diesem Sinne: Macht an Ostern was mit Hasen… Geht ins Kino!