Seit er sich beim Football schwer verletzte und ein Schädelhirntrauma erlitt, kann der 32-jährige Mike Brink in Sekundenschnelle die komplexesten Rätsel lösen. Als ihn eine Gefängnispsychologin aufgrund seiner besonderen Begabung um Hilfe bittet, willigt er ein: Mike soll die seltsamen Gemälde der verstummten Patientin Jess Price entschlüsseln, die wegen Mordes im Gefängnis sitzt. Mike macht sich daran, die verstörenden Rätsel zu lösen, die die schweigende Mörderin ihm stellt. Schon bald wird ihm klar, dass Jess von einer verzweifelten Furcht vor einem Verfolger erfüllt ist; eine Erkenntnis, die ihn zu einem Jahrhunderte alten Mysterium führt, das nie von einem Menschen gelöst werden sollte.
Ingenium – Rätsel, Puzzle und zwei unterschiedliche Leben
Nennen wir das Genre, dass Autorin und Journalistin Trussoni hier schreibt Mysterykrimi. Wir haben wir Okkultes, wir haben Rätsel. Wir haben Menschen, die Intrigen spinnen. Es ist alles vertreten, was wir so brauchen, um zu wissen, dass die Reise durchaus spannend werden kann. Ich betone hier “Werden kann”. So spannend das Buch auch anfängt, so zähflüssig und teilweise verwirrend geht es weiter. Die Zeichnungen des sephardischen Rabbiners, Philosophs und Begründers der Prophetischen Kabbala Abraham ben Samuel Abulafias fangen an eine wichtige Rolle zu spielen. Und das wird sehr detailreich umschrieben. Was natürlich nicht so toll ist, wenn man keine Ahnung hat, wer das ist. Wie ich. Wie ich rausgefunden habe, ist er ein bedeutender Mystiker des 13. Jahrhunderts und hat etwas mit Buchstabenlehre und der Benennung Gottes zu tun. Seid ihr verwirrt? War ich auch!
Es kommen sehr viele Kleinigkeiten dazu, die mich gestört haben. Viele Wortwiederholungen oder gar nur eine Weise, etwas zu beschreiben. Wir haben durchaus schöne Worte in jeder Sprache, aber Trussoni scheint nicht viele zu kennen. Was schon schade ist.
Charakterausbau…
Wenn man einen so interessanten Protagonisten wie Mike Brink hat… Er kann Rätsel mehr oder weniger mit einem Blick lösen, außer eben dieses, um das es im Buch geht. Aber da hört die Charakterentwicklung auch auf. Mike, Jess und andere Charaktere fehlt einfach die Tiefe. Ich konnte mich mit keiner Figur wirklich anfreunden. Was sehr schade ist, da es dieses Buch gerettet hätte, wenn da ein Charakter wäre, der Spaß macht. Der wirklich entwickelt ist und zum Leben erweckt wurde.
Ihr merkt schon. Viel kann ich dem Buch am Ende nicht abgewinnen. Was schon komisch ist, da Dan Brown diese Autorin sehr mag und ich mag Dan Brown ganz gerne. Seine Bücher haben jedenfalls mehr Spaß gemacht. Auch wenn sich Trussoni an der Art und Weise versucht, Bücher wie Brown zu schreiben, scheitert sie für mich daran. Ich hatte irgendwann Probleme dieses Buch zu beenden. Aus Verwirrung und Langeweile. Schade, da Band 2 wohl nach Japan führen würde. Ich denke aber nicht, dass ich das Buch lesen werde.
Weitere, und auch bessere Bücher, findet ihr übrigens auch hier.