Hallo ihr Lieben,
Filme über Bücher gehen immer oder? Buchverfilmungen doch bestimmt auch? Naja ok. Letzteres wäre gelogen. Da gibt es schon Schlechte. Beim Buchspazierer bin ich ganz unvoreingenommen rein gegangen, da ich das Buch nicht kannte. Sicherlich ein Vorteil.
Der Buchspazierer – ein Film fürs Herz
Der Buchhändler Carl Kollhoff schlägt jeden Tag Bücher in Papier ein, um sie seinen treuen Kunden nach Hause zu bringen. Für den in sich gekehrten Mann sind seine Kunden die wichtigste Verbindung zur Außenwelt und fast so etwas wie Freunde. Seine täglichen Botengänge sind somit eine wichtige Routine für ihn. Eines Tages heftet sich ein kleines Mädchen an seine Fersen und begleitet ihn bei seiner Lieferung. Anfangs gar nicht begeistert, findet Carl immer mehr Gefallen daran, mit dem Mädchen zu reden und so kommt es, dass sie ihn regelmäßig begleitet – der schüchterne Mann beginnt so, sich zu öffnen. Gemeinsam begeben sie sich auf eine unerwartete Reise, bei der sich Carl mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt und dabei neue Freundschaften und Erlebnisse entdeckt.
Alles in allem klingt der Film schon von der Beschreibung her sehr entspannt und das war er auch. 99 Minuten lang laufen wir durch die Straßen des Buchdorfs, wie Carl Kollhoff seinen Heimatort gerne nennt und lernen die durchaus seltsamen Bewohner kennen. Aber auch nur, weil Schascha den armen Carl nicht in Ruhe lässt und unheimlich gerne redet. Wie junge Mädchen nun einmal so sind. In diesem Film wird einem bewusst gemacht, wie wenig man doch von den Menschen in seinem direkten Umfeld weiß. Von den Nachbarn, den Kunden, der alten Dame die man beim Spaziergang grüßt. Jeder Charakter hat hier eine besondere Eigenschaft und ein besonders Leben.
Carl und Schascha – Ein Team für alle Fälle
Wenn ich ehrlich bin, wäre ich jetzt selber gerne Buchspazierer. Die Welt, die in diesem Film (und natürlich auch dem Roman) gebaut wird, ist so wunderschön verträumt und dennoch sehr echt. Einige Tränen habe ich auch verdrücken müssen. Wer das Buch kennt, weiß wieso. Der Rest sollte sich den Film anschauen und ich denke, dann versteht er es.
Der Buchspazierer ist eine emotionale, offene Reise durch das Mensch-sein und genau das ist es, was ich so sehr an dem Film geliebt habe. Witz, Charm, Emotionen. Ein roter Faden, der alles am Ende verbindet. Und das nur weil Schascha ein Nein nicht gerne hört und Carl sich darauf eingelassen hat. Auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Weitere Empfehlungen gibt es natürlich auch noch.