Hallo ihr Lieben,

kurze Warnung vor ab. Haunting Adeline kommt mit einer langen Triggerwarnung, direkt am Anfang des Buchs bevor ihr überhaupt den ersten Satz lest. Es ist also nicht unbedingt etwas für schwache Gemüter. Trotzdem möchte ich es euch nicht vorenthalten. Auch hier kann ich sagen: Betrachtet es immer auch ein wenig kritisch. Kritik schadet Büchern nicht.

Haunting Adeline – Verführerisch, düster, spannend

Die Manipulatorin

Ich kann die Emotionen von jedem manipulieren, der es zulässt.
Ich werde dich verletzen, dich weinen lassen, dich zum Lachen und Seufzen bringen.
Aber meine Worte berühren ihn nicht. Besonders dann nicht, wenn ich darum flehe, dass er geht.
Er ist immer da, beobachtet und wartet.
Und ich kann niemals wegschauen.
Nicht, wenn ich möchte, dass er näher kommt.

Der Schatten

Ich wollte mich nicht verlieben.
Aber jetzt kann ich ihr nicht mehr fernbleiben.
Ich bin fasziniert von ihrem Lächeln, von ihren Augen und der Art, wie sie sich bewegt.
Der Art, wie sie sich auszieht ...
Ich werde weiter zusehen und warten. Bis ich sie die Meine nennen kann.
Und wenn sie es erst einmal ist, werde ich sie nie wieder gehen lassen.
Nicht einmal, wenn sie bettelt.

Adeline ist Autorin und schreibt ihre Bücher derzeit in Seattle. Im alten Haus ihrer Uroma. Es ranken sich viele Geheimnisse über dieses Anwesen und Adeline deckt sie nach und nach auf. Hinzu kommt, dass sie sich wohl einen Stalker eingefangen hat. Ihr Stalker hat ein etwas anderes Leben, als man es vermuten möchte und auch Adeline spürt die Gefahr, die von ihm ausgeht.

Triggerwarnung – romantisieren und ignorieren?

Obwohl ich dieses Buch gerne und recht schnell gelesen habe, bin ich mir der Problematik sehr bewusst. Stalking, Morde, Misshandlung, Vergewaltigung. Alles spielt hier eine Rolle und wird von H.D. Carlton recht tiefgründig beschrieben. Es romantisiert leider auch sehr, wie es ist gestalkt zu werden. Am Ende ist hier fast “Friede, Freude, Eierkuchen” angesagt und das finde ich doch schon nicht so geil. Auch wenn ich beide Protagonisten gerne gelesen habe und die Geschichte gut aufgebaut ist, stört es mich einfach, wie schnell über einige Sachen hinweggesehen wird. Es kommt gegen Ende doch schon etwas arrogant über.

Das Thema in diesem Buch an sich finde ich sehr interessant. Die Story des Schattens überzeugt mich hier wesentlich mehr, als die von Adeline selber. Ich hätte sie eigentlich kaum im Buch gebraucht, außer wenn es um das Leben ihrer Urgroßmutter geht. Die Sexszenen sind gut geschrieben, auch wenn hier der Schatten manchmal mit seiner “Gotthaftigkeit” nervt. Die Machtspielchen die hier ausgeübt werden, sind auch irgendwo fehl am Platz, wenn man bedenkt, dass der Schatten es sich zur Aufgabe gemacht hat Menschenhandel und Misshandlungen an Frauen und Kindern zu beenden und im Endeffekt nichts anders mit Adeline tut.

Würde ich das Buch empfehlen? Für jeden der Dark Romance, viel Spice und bisschen Spannung mag: Ja! Alle anderen sollten lieber die Finger weg lassen. Sollte man das Buch trotzdem kritisch betrachten? Auf jeden Fall. Werde ich Band 2 kaufen? Natürlich. Ich mag einfach keine Cliffhanger.

Weitere Empfehlungen in dieser Richtung (wenn auch wenige) findet ihr natürlich wie immer ebenfalls hier.