[Anzeige*Rezensionsexemplar]. „Endlich frei! – Der queere Coming-Out-Ratgeber“ von Marco Schättin. Erschienen im Humboldt Verlag.
Darum geht es:
Ein Coming-Out ist ein großer Schritt. Für sich selbst und dann mit den eigenen Gefühlen in die Welt hinaus zu gehen. Marco Schättin berichtet über sein privates Coming-Out und auch andere Personen des öffentlichen Lebens. Sie zeigen, was es für sie bedeutete und wie es ihnen erging. Zu dem werden auch Begriffe erläutert und es enthält Platz für deine eignen Notizen.
„Endlich frei! – Der queere Coming-Out-Ratgeber“ – Große Erwartungen
Meine Meinung:
Ich liebe Aufklärungsbücher sowie persönliche Berichte. Nachzuvollziehen, was man selbst nicht erlebt hat oder wie eine andere Person eine emotionale Herausforderung gemeistert hat, kann man am besten durch persönliche Geschichten. Daher hatte ich große Erwartungen an das Buch.
Ich mochte die kleinen Anekdoten, in denen Marco Schättin erzählte, wie er seinen Eltern von seinem Coming-Out berichtete oder mit seinem Date übers Feld gelaufen ist. Die Idee andere Personen, wie bespielsweise Henri Maximilian Jakobs, mit einzubinden fand ich klasse. Zu mal ich gerade auch Henris Buch „All die brennenden Fragen“ lese. Hat also perfekt gepasst. Leider, ist es mir nur viel zu sehr angehaucht. Es fehlt mir die Tiefe. Ich konnte damit überhaupt nicht connecten. Mit dem Buch „All die brennenden Fragen“ jedoch total. Marco Schättin erklärt hier queere Begriffe. Die Überschrift für das Kapitel lautet „Das queere Begriffe-Chaos“. Diese Überschrift löst in mir etwas negatives aus. Ich finde das Wort „Chaos“ überhaupt nicht passend. Ich bin kein Teil der LGTBQ-Community und habe daher schlicht wenig Ahnung von den Begriffen. Ja, die mögen viel und undurchsichtig erscheinen, aber doch nur, weil ich mich damit noch nicht beschäftigt habe.
Mir hat es leider nicht gefallen
Das Zitat zu Beginn „Das Wort ‘Psychologe’ kann ganz schön abschreckend wirken […].“, hat mich leider auch gestört. Der Gedanke ist gut, ich sehe den Ansatz dahinter, jemandem die Angst davor zu nehmen. Mir gefällt nur die Umsetzung nicht. Ich hätte mir gewünscht einfach auf diesen Satz zu verzichten und mehr zu erklären, was ein Psychotherapeut macht. Dies nicht gleich negativ zu belegen beziehungsweise davon auszugehen, dass die Person, die das Buch liest es tut.
Das Werk möchte ich nun auch nicht zerpflücken. Ich denke es reicht zu sagen, dass es mir nicht gefällt.
An dieser Stelle möchte ich unbedingt noch sagen, dass es kein schlechtes Buch ist. Es hat mir nur einfach nicht gefallen, weil es mir zu wenig ausgeführt ist. Es ist mir zu knapp und wenig detailliert. Aber vielleicht ist das ja genau das Richtige für dich. Schau unbedingt bei der Leseprobe vorbei. Für eine LGTBQ-Geschichte verlinke ich dir eines meiner absoluten Highlight: „Ich bin Linus“.