Nur knapp ist Mara einem Bombenattentat in der U-Bahn entgangen. Ihre Mitschüler nennen sie seither „Das Mädchen, das überlebt hat“ und erwarten Betroffenheit von ihr. Aber Mara hat ganz andere Sorgen. Ihre Freundin Sirîn meldet sich immer seltener und scheint plötzlich komplett unerreichbar. Je mehr Mara ihr zu helfen versucht, desto mehr Unverständnis und Ablehnung erntet sie. Was verheimlichen alle vor ihr? Erst als sich ihr Schwarm Chriso in die Suche einschaltet, kommt die erschütternde Wahrheit ans Licht.
Ohne Worte – Die Stille zwischen den Sekunden
Ich bin immer noch ein wenig sprachlos. Dabei habe ich mir schon ein paar Tage Zeit gelassen, diese Rezension zu schreiben. Trotzdem geistert diese Geschichte immer wieder in meinem Kopf herum. Ich muss allerdings sagen, dass ich nicht immer zufrieden war mit dem Buch. Mara als Person hat mich doch manchmal in den Wahnsinn getrieben. Ihr Verhalten ist genau jenes, was ich an anderen Menschen nicht mag. Ich merke es ja selber oft genug. Dadurch, dass ich meine Tochter verloren habe, behandeln Menschen mich anders. Manche mit Samthandschuhen, andere sind einfach nur aufdringlich und dumm. Mara gehört zur zweiten Sorte. Sie merkt nicht, dass ihr Verhalten gar nicht hilft und die Situation irgendwie schlimmer macht. Ich hätte sie echt würgen können teilweise.
Trotz allem finde ich dieses Buch enorm wichtig. Die Themen, die hier angesprochen werden, sind in unserer Zeit gar nicht so weit her geholt und ich denke, jeder könnte aus Maras Fehlern lernen. Es ist ein Buch, dass definitiv zum Denken anregt und das ist auch gut so. Tania Witte hat es geschafft, mich mit ihrer Geschichte mit zu reißen, ans Nachdenken zu bringen und die Bücherwelt ein wenig anders zu sehen. Man muss auch mal zu Büchern greifen, die nicht unbedingt das typische Beuteschema sind und vorallen Dingen auch mal wichtigere Themen aufgreifen. Ich hoffe, einige werden das hier tun.