Guten Morgen ihr Lieben,
seit Sonntag ist unsere Zeit in Heidelberg offiziell vorbei. Wir sind nun wieder zu Hause und der Alltag setzt mehr oder weniger wieder ein. Wäsche wird gewaschen, Pläne für neue Organisation und Möbel werden gemacht. Einiges muss umgestellt beziehungsweise ersetzt werden, damit Eva besser an alles dran kommt und über nichts stolpert. Dazu gehört früher oder später eine neue Couch, Teppiche (weil Fliesen einfach zu kalt sind und Eva mit Socken gerne mal ausrutscht), vier neue Regale, die wir noch diese Woche besorgen und und und.
Dazu müssen Anrufe wie Zahnarzt, Arbeitsamt, Schule und so weiter erledigt werden. Der typische Alltag, mit einer kleinen Ausnahme: Arztbesuche.
Phase 2: Chemoplan und MRT
Gestern stand also der wichtigste Termin für uns an. Ein Besuch in der Kölner Uniklinik zur Überprüfung der Blutwerte und Besprechung vom Cortison und Chemoplan. Auch den MRT Termin haben wir bekommen. Der Plan sieht wie folgt aus.
2 weitere Wochen Cortison. Eine Woche davon mit 4mg, danach versuchen wir es zu reduzieren.
18.7. ist Chemo Beginn. Das heißt, ab dann alle 3 Woche 5 Tage lang eine erhöhte Dosis Chemo einnehmen und hoffen, dass die Blutwerte nicht wieder in den Keller sinken.
Anfang August ist der erste MRT Termin. Ich weiß gar nicht, ob ich die Bilder überhaupt sehen will. Ich habe so eine wahnsinnige Angst davor. Das kann man sich kaum vorstellen.
Alles in allem macht mir alles gerade Angst. Die erhöhte Dosis der Chemo gefällt mir gar nicht. Auch, wenn der Zeitraum für die Chemo deutlich verringert wurde. Von 6 (geplanten) Wochen, auf 5 Tage im Monat. Trotzdem. Die Dosis wurde fast verdoppelt und ich weiß, was nach zwei Wochen Chemo in Heidelberg passiert ist.
Zum MRT habe ich meine Ängste ja schon geäußert. Die werden sicher nicht weg gehen. Augen zu (also wirklich Augen zu machen, wenn die Bilder gezeigt werden) und anhören, was die Ärzte zu sagen haben?
Weitere Pläne
Neben dem Umbau hier in der Wohnung, habe ich auch schon einen neuen Plan für die Schule gefasst. Während wir gestern auf die Blutwerte gewartet haben, habe ich Evas Direktorin angerufen und ihr mitgeteilt, dass unser Arzt gesagt hat, das Schule absolut tabu ist. Viele Kinder = Ansteckungsgefahr = Lebensgefahr.
Also sieht dieser Plan wie folgt aus: Das nächste Jahr wird Eva zu Hause unterrichtet. Sie wird außerdem in die 3. Klasse mit versetzt, auch wenn ihr gut vier Monate Schularbeit fehlen. Das holen wir dann gemeinsam mit dem Hauslehrer auf und arbeiten auch an Sachen aus der 3. Klasse weiter. Am Ende des Schuljahres und der Behandlung wird Eva dann wieder “neu” eingestuft oder darf mit ihrer Klasse den Abschluss wagen.
Es klingt alles in allem erstmal wirklich okay. Wenn nicht gar gut. Ich bin froh, dass Eva nicht sofort wiederholen muss, sondern die Chance haben wird, mit ihrer gewohnten Klasse weiterhin zusammen zu sein. Und die Angst wird uns von jetzt an wohl immer begleiten. Ich hoffe einfach nur auf ein kleines Wunder.
Jetzt gehe ich erstmal etwas zu Essen für Eva machen, dann überarbeite ich den ComicCon Germany Beitrag und schreibe euch die nächsten drei Rezensionen, die ausstehen. Bald folgt auch die Blanvalet Challenge mit einem Update. Ihr merkt: Alltag!!!
Liebe Anna, Deine Ängste kann ich gut nachvollziehen – Du solltest nicht versuchen, sie loszuwerden., auch wenn es schwer ist.
Schön, dass Eva in ihrer Klasse bleiben darf! Obwohl es natürlich schlimm ist, dass sie so isoliert ist. Wer trägt denn die Kosten für den Hauslehrer?
Ach ja, und was die Fliesen angeht: Besorgt Euch für den Übergang doch Anti-Rutsch-Socken.
Ich weiß es noch nicht. Die Direktorin ruft gerade beim Schulamt an und klärt alles.
Danach muss ich dann weiter sehen, welche Behörden was brauchen und wer welche Kosten übernimmt.
Antirutsch Socken sind eine gute Idee 🙂 Danke!