Guten Morgen ihr Lieben,
hat euch der erste Teil des Interviews mit Ursula Poznanski gefallen? Das Interview zählt definitiv zu einem meiner Highlights dieses Jahr, denn wir haben uns wirklich viel unterhalten zwischen drin und es sind immer wieder neue Fragen entstanden. Auch wenn ich eigentlich einen festen Plan hatte für alles, lief es darauf hinaus, dass sich unsere Unterhaltungen immer weiter entwickelt haben und ich somit neue Fragen hatte. Was auch dazu geführt hat, dass das Interview leicht abrupt endet, weil uns die Zeit ausgegangen ist.
Eigentlich wollten Sie ja nie wirklich Thriller schreiben. Der Wunsch war ja Fantasy.
Ja, ganz am Anfang war das tatsächlich so. Ich habe auch einen Fantasy Roman geschrieben. Der hat 500 Seiten und liegt auf meiner Festplatte und da wird er auch liegen bleiben. Ich habe früher Kinderbücher geschrieben und paralell dazu diesen Fantasy Roman und habe dann damit eine Agentur gesucht. Ich habe mir natürlich die großen Agenturen rausgesucht. Von der Ersten gabs eine Absage und die Zweite hat mich dann eingeladen. Die meinten dann “Ja Sie schreiben schon sehr gut, wir würden Sie gerne vertreten, aber nicht mit diesem Buch.” Was super ist, wenn man fünf Jahre dran geschrieben hat. Mein Agent hat dann gemeint, dass diese Art von Fantasy gerade nicht gesucht wird und es schwer sein wird, das anzubringen und gerade den Namen dann unter Wert zu verkaufen, ob ich nicht noch eine andere Idee hätte. Dann habe ich ihm die wage Idee von Erebos erklärt. Dann wollte er 50 Seiten Leseprobe, ein Expose und ist damit dann auf die Frankfurter Buchmesse gegangen. Das wars dann und danach ging alles unheimlich schnell.
Tut es ein bisschen weh, dass es nicht Fantasy geworden ist?
Jetzt nicht mehr, nein. Was mich an der Fantasy so gereizt hat ist diese Verklausolierung, Rätsel einbauen und so. Da hat man in der Fantasy wirklich unglaubliche Möglichkeiten. Da kann ich meine eigene Welt zusammen basteln, meine eigenen Regeln erschaffen und dann danach auch meine Rätsel zusammen bauen. Im Thriller muss man sich so ein bisschen an die Naturgesetze halten. Da wirds dann ein wenig schwieriger und es ist einfach auch schon viel gemacht worden. Aber das was mir am Schreiben am meisten Spaß macht, die falschen Pfärten legen, die richtigen gut verstecken. Das geht sowohl da als auch da.
Sie haben mit Ihrer Wahl der Themen in Ihren Büchern irgendwie Glück. Geo Caching, Computerspiele. Das gibt es gar nicht so häufig.
Mich springen diese Themen irgendwie immer an. Ich lese was und denke mir dann “Oh darum könnte man eine Geschichte basteln.” Es ist also nicht so, dass ich sage: Wo ist die nächste technologische Entwicklung, her damit. Es ergibt sich meistens einfach so.
Ist es schwer einen schlüssigen und sinnvollen Thriller zu schreiben? Also so, dass wirklich alles stimmt? Ich kenn das von Filmen, dass es immer wieder große Fehler gibt und das geht bei einem Buch noch weniger denke ich.
Finde ich auch, sollte es tatsächlich nicht geben. Ist auch manchmal wirklich richtig schwierig. Das ist eine Konstruktionssache und es passiert eben immer wieder, dass man vor einer Szene sitzt, die man braucht, aber man muss erklären, warum man sie braucht.
Ich stell mir dann immer einen riesen Tisch vor mit jede Menge Notizen, Blättern und Postits.
So ist das bei mir nicht. Ich habe jede Menge Dokumente wo wirres Zeug drin steht.
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Ich muss ja zu geben… Ich könnte keinen schlüssigen und sinnvollen Thriller schreiben. Schon gar nicht mit Dokumenten voller wirrem Zeug auf dem Computer. Ich bin schon verwirrt, wenn ich bei mir das Chaos im Blog Ordner sehe. Deswegen habe ich ja auch meinen schönen Blogplaner, damit ich die Übersicht nicht komplett verliere. Hier hat Ursula Poznanski meinen 100%igen Respekt geerntet, denn ich finde wirklich, dass ihre Thriller immer Sinn machen, gut durchdacht sind und leider Gottes auch im wahren Leben passieren könnten.
Ein Foto musste zum Abschluss natürlich auch sein. So ein Interview muss irgendwie dokumentiert werden.
Danke Ursula für deine Zeit, dass tolle Gespräch und eine wunderschöne Lesung! Selten habe ich so eine schöne Lesestimme gehört und selten hatte ich das Gefühl, dass die Charaktere während einer Lesung wirklich zum Leben erweckt werden.
Danke auch an das Literaturhaus Köln für die Einladung und an den Loewe Verlag für die Vermittlung des Interviews! Und ein RIESIGES Dankeschön an Jana für die Fotos 🙂 Einen Bericht zu dem Interview könnt ihr demnächst auch bei ihr finden.
Gerne :-* Danke fürs mitnehmen 😉